Pfarrer mit Beffchen und Kreuz
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Den größten Einzelposten bilden mit mehr als 327 Millionen Euro die Ausgaben für das Personal in der Evangelische Kirche in Hessen und Nassau.
Landessynode eröffnet
EKHN plant für 2022 mit 710 Millionen Euro Ausgaben
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) plant für 2022 Ausgaben in Höhe von 710 Millionen Euro - sieben Millionen Euro mehr als in diesem Jahr.

Allein für die Arbeit auf Gemeinde- und Dekanatsebene seien mehr als 346 Millionen Euro vorgesehen, sagte der Finanzdezernent und Leiter der Kirchenverwaltung, Heinz Thomas Striegler, am Mittwoch auf der Online-Tagung der Kirchensynode. Der Etat soll am Freitag verabschiedet werden.

Den größten Einzelposten bilden mit mehr als 327 Millionen Euro die Ausgaben für das Personal. Für die Arbeit in Kindertagesstätten sind rund 50 Millionen Euro, für den Gebäudeerhalt 42 Millionen Euro und für die Bildung 33 Millionen Euro eingeplant. Die EKHN rechne im kommenden Jahr mit 515 Millionen Euro Kirchensteuereinnahmen, sagte der Finanzdezernent. Das sind rund zehn Millionen Euro mehr, als für dieses Jahr prognostiziert worden waren.

Im Haushaltsentwurf 2022 sei zwar auf "strukturelle Stellenausweitungen" verzichtet worden, hob Striegler hervor. Er sei aber noch kein "Sparhaushalt" auf dem Weg ins Jahr 2030, sondern einer "mit hohem Defizit". Der Jahresfehlbetrag betrage fast 60 Millionen Euro und müsse mit Rücklagen ausgeglichen werden. Die EKHN hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 ihre Ausgaben um jährlich 140 Millionen Euro gegenüber dem Basisjahr 2020 zu senken.

 

Im Rückblick auf das vergangene Jahr hat die Corona-Pandemie im Budget weniger Schaden angerichtet als zunächst befürchtet. Der Nachtragshaushalt von 2020 ging von 480 Millionen Euro Einnahmen aus der Kirchensteuer aus. Am Ende wurden es 515 Millionen Euro. Auch das laufende Jahr 2021 könnte mit rund 520 bis 530 Millionen Euro Kirchensteuern enden, sagte Striegler. Dies sei aber angesichts des hohen Jahresfehlbetrags kein Grund zur Freude.

Henriette Crüwell zur neuen Pröpstin gewählt

Henriette Crüwell ist die neue Pröpstin für Rheinhessen und Nassauer Land. Die EKHN-Synode wählte nach Angaben der Landeskirche die Offenbacher Pfarrerin am Mittwoch mit 86 Ja-Stimmen von 119 abgegebenen gültigen Stimmen an die Spitze des Kirchengebiets in Rheinland-Pfalz. Die 50 Jahre alte Theologin mit Dienstsitz in Mainz ist dann ab August 2022 für rund 250.000 Evangelische in über 200 Gemeinden im rheinland-pfälzischen Kirchengebiet zuständig. Das Amt ist in anderen Landeskirchen mit dem einer "Regionalbischöfin" vergleichbar. Eine Amtszeit beträgt sechs Jahre, Wiederwahlen sind möglich. Neben Crüwell hatte sich die Wiesbadener Pfarrerin Ursula Kuhn als Pröpstin beworben. Crüwell tritt nun die Nachfolge von Klaus-Volker Schütz (65) an. Er geht kommenden Sommer in den Ruhestand. Schütz war seit 2001 Propst. 

Darüber hinaus werden die Synodalen die schon auf den vergangenen Tagungen geführte Debatte um die Schwerpunktsetzung und Umstrukturierung der Landeskirche fortsetzen. Das Konzept "ekhn2030" sieht Einsparungen von 30 Prozent bis 2030 vor.

Aufgrund der stark steigenden Corona-Infektionen findet die Tagung des höchsten kirchlichen Gremiums nicht wie ursprünglich geplant in Präsenz statt, sondern digital. Das Organisationszentrum sitzt in der Offenbacher Stadthalle. Die bis Samstag dauernde Tagung wird live auf www.ekhn.de übertragen. Bereits im vergangenen Herbst und Frühjahr tagte die Synode digital.