Wenn sich 2024 die Synoden der Kirchenkreise bilden, sollen mindestens zehn Prozent der Mitglieder zwischen 18 und 27 Jahre alt sein. Beibehalten werden die Beteiligungsrechte der Jugendvertreter, die in der Regel jünger als 18 Jahre alt sind. Eine ähnliche Regelung gilt bereits für die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Arne Gattermann, Mitglied der Kirchenleitung, appellierte an die Gemeinden, junge Menschen anzusprechen und für das Ehrenamt zu gewinnen. Werde die notwendige Anzahl von jungen Menschen nicht gefunden, blieben die Plätze leer.
Malin Seeland, Vorsitzende des Ausschusses „Junge Menschen im Blick“, forderte eine zeitgemäße Werbekampagne. Im Vorwege hatten die Wahlbeauftragten in den Kirchenkreisen Bedenken geäußert, genug junge Menschen für das Ehrenamt zu gewinnen.
Von einer „Zwangsquote“ sprach dagegen der Kieler Synodale Torben Vullriede. Die Gesetzesänderung verstoße gegen die Chancengleichheit. Auch ein 50-Jähriger könne die Interessen junger Menschen vertreten.
Ob das Gesetz auch in Kraft treten kann, ist ohnehin noch offen. Endgültig wird die Landessynode am Sonnabend in zweiter Lesung über das Gesetz abstimmen. Weil die Gesetzesänderung eine Verfassungsänderung notwendig macht, ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit mit mehr als 104 Stimmen notwendig. In der ersten Lesung am Donnerstagabend stimmten nur 91 Synodale dafür, zehn waren dagegen bei einer Enthaltung. Die Landessynode hat 156 Mitglieder.