Essen (epd). Die sieben deutschen Unesco-Welterbestätten der Industriekultur wollen künftig enger zusammenarbeiten und eine Dachorganisation „Welterbe Industriekultur“ gründen. Diese solle zur Plattform für den Wissensaustausch werden und den Aufbau eines gemeinsamen Images unterstützen, kündigten die beteiligten Welterbestätten am Freitag auf einem Fachkongress in Essen an. Die Dachorganisation könne in Form einer Stiftung gegründet werden, notwendig sei aber eine finanzielle Förderung durch den Bund.
Zu den Welterbestätten der Industriekultur in Deutschland gehören das Erzbergwerk Rammelsberg im Harz, die Völklinger Hütte, der Industriekomplex Zeche Zollverein, das Fagus-Werk in Alfeld, die Hamburger Speicherstadt, das Augsburger Wassermanagement-System sowie die Montanregion Erzgebirge/Krusnohorí.
Die Höhe der Unterstützung durch den Bund müsse dabei deutlich erhöht werden und sollte sich an der Summe für die Stiftung Schlösser und Gärten orientieren, forderten die Welterbestätten in einer gemeinsamen Erklärung. Für die mitteldeutsche Schlösser- und Kulturlandschaft hatte der Bund im Sommer 400 Millionen Euro Zuschüsse beschlossen. Dagegen seien nur 50 Millionen Euro für die Industriekultur bewilligt worden. „Das reicht nicht für eine lebendige Industriekultur“, kritisierte Oliver Scheytt, Moderator der Veranstaltung und Professor für kulturelle Infrastruktur an der Hochschule Hamburg.