Osnabrück (epd). Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat die Einrichtung eines Härtefallfonds für die Opfer von medizinischen Behandlungsfehlern gefordert. Vorstand Eugen Brysch sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch), der Fonds sollte zu seinem Start mindestens 100 Millionen Euro umfassen und vom Staat sowie den Haftpflichtversicherungen der Krankenhäuser und Ärzte gefüllt werden.
Aus dem Fonds sollten schnelle erste Hilfen an Patienten fließen, die Opfer von Behandlungsfehlern wurden, noch bevor ein Gericht über den Fall entschieden habe, sagte Brysch. Er halte zudem ein zentrales Register für dringend notwendig: „Denn es braucht alle Fakten, um aus Fehlern zu lernen. Nur so können Behandlungsrisiken minimiert werden.“
Der Patientenschützer sprach sich zudem dafür aus, die Beweislast zugunsten der Geschädigten umzukehren: „Wie der Hersteller bei der Produkthaftung für eine mangelfreie Ware garantiert, muss dies auch für den medizinisch-pflegerischen Bereich gelten.“ Bisher muss der Patient den Beweis für den Arztfehler und den dadurch erlittenen Schaden erbringen.