"Die Maßnahmen sind dazu da, die Corona-Krise möglichst bald zu beenden", schrieb die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in der "Bild am Sonntag". Wer die Maßnahmen massiv ablehne und andere einschüchtere, greife die Solidarität im Land an.
In Idar-Oberstein ist am 18. September ein 20-jähriger Tankstellen-Mitarbeiter mutmaßlich von einem Maskenverweigerer mit einem Revolver getötet worden. Der 49-jährige Tatverdächtige wollte ohne den in der Pandemie vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz Bier kaufen. Darüber gab es laut Polizei zwischen ihm und dem späteren Opfer "eine kurze Diskussion". Danach verließ der 49-Jährige den Angaben zufolge die Tankstelle, kam aber etwa eineinhalb Stunden später zurück und erschoss den Studenten. In seiner Vernehmung gab er laut Polizei an, er lehne die Anti-Corona-Maßnahmen ab. Die Tat löste bundesweit Entsetzen aus.
"Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem ich Angst haben muss, wenn ich anmahne, was die Regeln sind", schrieb die Theologin. "Die Aggression der Corona-Leugner und Masken-Gegner wird immer roher." Dagegen hälfen nur Zivilcourage und klare rechtliche Konsequenzen. "Lassen wir uns nicht durch Drohungen einschüchtern", forderte Käßmann. Man dürfe das Einfordern der Regeln nicht den Mitarbeitern der Bahn oder im Einzelhandel sowie Gastwirten allein überlassen. "Da sind alle Bürgerinnen und Bürger gefragt."