Nürnberg (epd). Auf einen nahezu regulären Konzert- und Probenbetrieb hofft der Leiter des Windsbacher Knabenchors Martin Lehmann. Trotz seines angekündigten Weggangs im nächsten Jahr nach Dresden sei der Chor enger zusammengerückt und zu einer Solidargemeinschaft geworden, sagte er am Mittwoch in Nürnberg bei der Vorstellung des Programms für die kommende Konzertsaison. In den vergangenen Monaten hätten die Jungen große Partien des Mendelssohn-Oratorium „Elias“ pandemiebedingt am heimischen Computer einstudiert. Für den Herbst sind Aufführungen in Ansbach, Antwerpen und Aschaffenburg und im nächsten Sommer beim Rheingau Musikfestival in Kloster Eberbach und Nürnberg geplant.
Zehn Sänger der Jungsingschulen „Klangfänger“ wechselten in den Chor, nur etwa halb so viele wie in gewöhnlichen Jahren. „Man kann ein Jahr mit weniger neuen Sängern überbrücken, danach geht es aber an die Substanz“, erklärte Lehmann. Trotz des Engpasses beim Nachwuchs würden die Hürden für Interessenten nicht niedriger gesetzt. „Die musikalische Eignung muss passen.“ Quereinsteiger seien auch während des laufenden Schuljahres willkommen.
In der Adventszeit finden weihnachtliche A-cappella-Konzerte in Begleitung des Salaputia Brass Quintetts und des Classic Brass Ensembles statt. Im Januar 2022 holt der Chor die verschobene CD-Produktion mit zeitgenössischen Weihnachtsliedern nach. Der Tonträger soll im Dezember 2022 bei Sony Classical veröffentlicht werden. Weitere Höhepunkte des Jahresprogramms sind im Juni ein Knabenchorfestival in Nürnberg mit deutschen und internationalen Chören sowie eine Konzertreihe mit dem Akkordeonisten Maciej Fr?ckiewicz, einem Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs. Erstmals arbeitet der Chor mit dem Staatstheater Nürnberg zusammen, wenn am 23. Januar ein Windsbacher Chorsänger in der Debussy-Oper Pelléas et Mélisande das Sopran-Solo des kleinen Yniold übernimmt.