In Bebertal-Dönstedt – heute Bebertal I – in der Gemeinde Hohe Börde wird Engagement großgeschrieben. Davon zeugt die jüngere Geschichte der ehemaligen Gutskirche derer von Schenk in Dönstedt. Der am Waldrand gelegene frühbarocke Bau wurde bereits vor mehr als 40 Jahren für die Gottesdienstnutzung aufgegeben und ist in entsprechend schlechtem Zustand – der romanische Westturm ist akut einsturzgefährdet und darf seit Jahren nicht betreten werden, die Kirchenglocken müssen stumm bleiben.
Mit diesem Zustand wollte sich die Kirchengemeinde aber bereits in den 1970er-Jahren nicht zufriedengeben. Schon kurz nach der Schließung hatte die Gemeinde selbst einen Sanierungsversuch initiiert, der nach kurzer Zeit an den damaligen Zuständen in der DDR scheiterte und nur zur Entfernung der bis heute verschollenen Kirchenbänke reichte. Seither blieben das Kirchenschiff von 1597 und der angrenzende Glockenturm nahezu unberührt.
Das so bewahrte seltene Bild eines stark sanierungsbedürftigen, aber authentischen Kircheninnenraums aus der Hochphase seiner Nutzung in der Barockzeit wird nur durch die umgestaltete Herrschaftsloge an der Nordseite unterbrochen. Auch deren Verwandlung hatte die Gemeinde selbst in einer gemeinsamen ehrenamtlichen Aktion zwischen 2003 und 2004 durchgesetzt.
Bis heute lassen Initiative und Engagement nicht nach, sodass neben ehrenamtlichen Kirchgarten- und Friedhofssäuberungen seit einigen Jahren auch Jagdhornbläserproben, Konzerte und die jährliche Hubertusmesse wieder in der Gutskirche stattfinden. Auch die Gründung eines Fördervereins ist schon lange in Planung.
Doch Wille und Initiative allein reichen für die Rettung des schwer baufälligen Kleinods nicht aus. Der finanzielle Aufwand für eine vollständige Sanierung ist von der kleinen Kirchengemeinde nicht zu stemmen. Und obwohl die Stiftung KiBa mit einer Fördersumme von 15.000 Euro Anschub geleistet hat, fehlt von den benötigten rund 270.000 Euro weiterhin mehr als die Hälfte, um mit dem ersten der drei Bauabschnitte, der Turmsicherung, beginnen zu können. Mit gerade einmal 290 Mitgliedern aus den ehemaligen Gemeinden Dönstedt und Alvensleben muss die Kirchengemeinde drei stattliche historische Kirchengebäude unterhalten. Mit vereinten Kräften und enormem, auch finanziellen Einsatz ist die Sanierung der ersten der drei Kirchen, der barocken Kirche St. Godeberti, inzwischen gelungen.
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 33,9 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa Förderzusagen über rund 1,2 Millionen Euro vorgesehen. Mehr als 3.800 Mitglieder engagieren sich bundesweit im "Förderverein der Stiftung KiBa e. V.“ Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de