Die Sanierung der 600 Jahre alten Stadtkirche St. Georg steht kurz vor Beginn des zweiten Bauabschnitts im Frühjahr 2022. Die dreischiffige Hallenkirche am historischen Marktplatz von Weikersheim ist ein Haltepunkt im Netz der "Radwegekirchen" der EKD, sie ist täglich geöffnet und zieht viele Besucherinnen und Besucher an.
Das spätgotische Gebäude wurde in den Jahren 1419 bis 1425 errichtet und befand sich bis zum 19. Jahrhundert im Besitz des Fürstenhauses Hohenlohe-Langenburg. Nachdem Graf Wolfgang Ernst von Hohenlohe 1586 seine Residenz nach Weikersheim verlegt hatte, ließ er den stattlichen Renaissance-Westturm erbauen. Der heutige Hochchor mit den beiden östlichen Türmen folgte 1616 bis 1618. Bei Touristen besonders beliebt ist das "Weikersheimer Prinzle", eines der ältesten Kinderepitaphien aus dem Mittelalter, das den 1437 im Alter von sechs Jahren verstorbenen Enkel der Kirchenstifter Conrad von Weinsberg und Anna zu Hohenlohe-Weikersheim zeigt.
Bereits instandgesetzt ist das riesige Langhausdach der Kirche, nun sollen die Chorturmdächer, einige Mauerwerkssicherungen und im letzten Bauabschnitt die Innensanierung folgen. Um ihre Kirche erhalten zu können, sammelte die Gemeinde bereits 200.000 Euro an Spenden - zum Beispiel mit gesponsorten Stadtkirchenläufen, mit Benefiz-Weihnachtsessen, Geburtstagsspendenaktionen oder einer Talentauktion. "St. Georg ist eben unser wertvollstes Stück", sagt Dekanin Renate Meixner.
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 33,9 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa Förderzusagen über rund 1,2 Millionen Euro vorgesehen. Mehr als 3.800 Mitglieder engagieren sich bundesweit im "Förderverein der Stiftung KiBa e. V." Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de.