Berlin (epd). Seit dem Anschlag auf die Synagoge in Halle hat sich der Schutz von Synagogen und anderen jüdischen Einrichtungen verbessert. Zu dieser Einschätzung kommt der Mediendienst Integration, der am Donnerstag in Berlin die Ergebnisse einer Umfrage zum Schutz jüdischer Einrichtungen in allen Bundesländern vorstellte.
Nach dem antisemitischen Terroranschlag in Halle im Oktober 2019 hatten Bund und Länder mehre Millionen Euro zugesagt, um jüdische Gemeinden beim Schutz ihrer Einrichtungen zu unterstützen. Bis dahin mussten Gemeinden Schutzeinrichtungen wie Poller, Zäune, Einlassschleusen oder Videoüberwachung sowie Wachdienste überwiegend selbst finanzieren, was viele nicht konnten. Auch die Synagoge in Halle war unzureichend geschützt. Zudem war die Polizei nicht vor Ort, obwohl die Gemeinde das höchste jüdische Fest Jom Kippur beging.
Der Umfrage zufolge kommen die zugesagten Gelder nach und nach bei den jüdischen Gemeinden an. Es gebe aber große Unterschiede zwischen den Bundesländern, hieß es. Gut stünden Bayern, Berlin und Nordrhein-Westfalen da, die bereits vor dem Anschlag in Halle viel für den Schutz jüdischer Einrichtungen getan hätten. Thüringen stelle hingegen bis heute nur geringe Mittel bereit, die thüringischen Gemeinden müssten außerdem für private Sicherheitsdienste selbst aufkommen. Dies sei auch in Brandenburg, Hessen und Rheinland-Pfalz der Fall.
Der in Berlin ansässige Mediendienst Integration liefert Zahlen, Fakten und Hintergrundberichte zu Themen wie Integration, Asyl und Migration und arbeitet dafür mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen.