Bonn, Mainz (epd). Das mittelalterliche jüdische Erbe der sogenannten „SchUM“-Gemeinden von Mainz, Worms und Speyer ist als Weltkulturerbe anerkannt worden. Das Welterbe-Komitee der Unesco stimmte am Dienstag einem entsprechenden Antrag zu. Bestandteil der Welterbestätte sind die alten Friedhöfe in Mainz und Worms, die Wormser Synagoge und der Speyerer Judenhof mit seinem mittelalterlichen Ritualbad. Unmittelbar zuvor war bereits der Niedergermanische Limes in Deutschland und den Niederlanden in die Welterbe-Liste aufgenommen worden.
Die „SchUM“-Stätten sind das erste jüdische Welterbe auf deutschem Boden. Im Mittelalter hatten sich die Juden aus den drei Städten am Rhein zum Bund der „SchUM“-Gemeinden zusammengeschlossen, der seinen Namen von den Anfangsbuchstaben der hebräischen Städtenamen von Speyer (Schpira), Worms (Warmaisa) und Mainz (Magenza) erhalten hatte. Die „SchUM“-Gemeinden gelten als Wiege der mitteleuropäischen jüdischen Kultur.