Berlin (epd). Auch die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), fordert, die Corona-Inzidenz durch einen neuen bundeseinheitlichen Maßstab zu ersetzen. „Ich unterstütze den Vorschlag, dass sich Bund und Länder auf einen neuen bundeseinheitlichen Warnwert zur Coronalage verständigen, ausdrücklich“, sagte Schwesig den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). „Wir müssen zukünftig stärker Impfungen und Krankenhausbelastungen berücksichtigen“, sagte die Ministerpräsidentin. Zuvor hatte bereits die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) einen neuen Maßstab zur Beurteilung der pandemischen Lage gefordert.
Schwesig verwies auf das in Mecklenburg-Vorpommern geltende Ampelmodell, das sowohl den Inzidenzwert als auch die Zahl der Covid-Patienten im Krankenhaus und der Patienten auf der Intensivstation berücksichtige. „Damit reagieren wir auf den steigenden Impffortschritt, weshalb inzwischen deutlich weniger Infektionen zu schweren Verläufen führen“, sagte die Regierungechefin. „Es wäre in dieser Situation wichtig, dieses System rasch bundesweit umzusetzen.“
Vor dem Hintergrund sprunghaft steigender Corona-Inzidenzen hatte zuvor die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Dreyer vorgeschlagen, die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner mit der Lage in den Krankenhäusern zu verknüpfen. „Wir schauen natürlich auch mit Sorge auf diese Zahlen“, sagte sie den Funke-Zeitungen. „Dennoch möchte ich sagen, dass die Inzidenz heute viel weniger über die Gefahr einer Erkrankung und die mögliche Belastung des Gesundheitssystems aussagt, als das noch vor einem halben Jahr der Fall war - einfach deshalb, weil immer mehr Menschen geimpft werden.“ Deswegen müssten sich die Bundesländer mit der Bundesregierung auf einen „neuen Warnwert“ verständigen.