Mannheim (epd). Um das Infektionsgeschehen an Schulen zu verringern, empfehlen Wissenschaftler, die Klassen entsprechend der Freundschaftsnetzwerke von Schülerinnen und Schülern zu unterteilen. So ließen sich bei steigenden Inzidenzen Corona-Ausbrüche an Schulen effektiv vermeiden oder zumindest abmildern, heißt es in einer Mittwoch veröffentlichten gemeinsamen Studie von Soziologen der Universität Mannheim und der Columbia University in den USA. Die Aufteilung sollte dabei auch außerschulische Kontakte zwischen den Kindern und Jugendlichen berücksichtigen.
Außerdem konnte das Forschungsteam zeigen, dass ein wöchentlich wechselnder Unterricht Infektionsketten besser unterbrechen kann, als nur getrennte Räume. Dies wirke wie eine Art kurze Quarantäne. Die Studie zum Thema Gruppenaufteilung, Wechselunterricht und Covid-19 an weiterführenden Schulen in England, den Niederlanden, Schweden und Deutschland wurde jetzt in „The Lancet Regional Health - Europe“ veröffentlicht.
Die Experten stellten fest, dass eine Teilung der Klassen immer das Infektionsgeschehen eindämmt. Allerdings seien die Ergebnisse je nach Aufteilung unterschiedlich effektiv. Am schwächsten sei dabei eine zufällige Aufteilung, wie beispielsweise alphabetisch nach den Nachnamen. Die Aufteilung nach Geschlecht sei schon deutlich effektiver. Als besonders wirksam erwies sich im Modell die Aufteilung unter Berücksichtigung der tatsächlichen, von den Schülerinnen und Schülern angegebenen Sozialkontakte.