Bremen (epd). Der Vorsitzende der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen, Carsten Schlepper, sieht keine Notwendigkeit, über eine Corona-Impfpflicht für Erzieherinnen und Erzieher nachzudenken. „Verbunden mit der Lage, die schon hergestellt ist, ist das eigentlich kein Thema mehr“, sagte Schlepper am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Erzieherinnen und Erziehern sei als Teil der Impfkampagne schon früh ein vorrangiges Impfangebot gemacht worden, „das überwiegend auch angenommen wurde“.
Schlepper, der auch Vorsitzender des Bremer Verbandes Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder ist, räumte ein, dass die Arbeitgeber nicht erfassen dürften, über welchen Impfstatus ihre Beschäftigten verfügen. Er habe aber überwiegend positive Rückmeldungen erhalten und gehe von nur einem kleinen Teil ungeimpfter Erzieherinnen und Erzieher aus.
Angesichts eines Rückgangs bei der Zahl der verabreichten Corona-Impfungen hatte sich der Mediziner Wolfram Henn, der auch Mitglied im deutschen Ethikrat ist, am Montag für eine Impfpflicht für das Personal in Kitas und Schulen ausgesprochen. Zustimmung erhielt er unter anderem vom Vorsitzenden des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, der eine Pflicht auch für medizinische Berufe forderte. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unterstrich am Dienstag nach einem Besuch des Robert Koch-Instituts in Berlin, dass sie eine Impfpflicht ablehnt.