Berlin (epd). Mit einer Kampagne will das Land Berlin mehr Einträge über Wissenschaftlerinnen auf Wikipedia erreichen. Nicht einmal 17 Prozent der biografischen Einträge in der weltweit größten Enzyklopädie seien Frauen gewidmet, erklärte die Berliner Senatskanzlei am Dienstag. Artikel über Wissenschaftlerinnen fänden sich noch seltener. Mit dem Berliner Projekt „Hauptstadt der Wissenschaftlerinnen“ solle das geändert werden.
Interessierte Hobbyforscherinnen und Hobbyforscher werden dazu aufgerufen, unter professioneller Anleitung von erfahrenen Wikipedianern Einträge von Wissenschaftlerinnen aller Disziplinen zu erstellen, die früher in Berlin wirkten oder heute in der Stadt forschen und lehren. Damit sollten in Vergessenheit geratene Lebensgeschichten von Wissenschaftlerinnen ihren festen Platz im kollektiven Gedächtnis zurückerhalten und die Leistungen heutiger Wissenschaftlerinnen sichtbarer werden, erklärte der Regierende Bürgermeister und Wissenschaftssenator Michael Müller (SPD).
Die Freiwilligen sollen dafür von den Wikipedianern in Workshops - sogenannten Edit-a-thons - eigens darin geschult werden, wie recherchiert, erstellt und editiert wird. Der erste kostenlose Online-Workshop findet am 28. Juli und 11. August statt. Weitere Edit-a-thons sollen in den kommenden Monaten gezielt mit Seniorinnen und Senioren sowie mit Schülerinnen und Schülern laufen, hieß es. Das Projekt wird vom Berlin Institute of Health in der Charité umgesetzt und von der Senatskanzlei unterstützt.