Brüssel (epd). Die Europäische Union drängt die Mitglieder des UN-Sicherheitsrats zu einer Verlängerung der Resolution für grenzüberschreitende Hilfe für Syrien. Für die Hilfsbedürftigen im Nordwesten Syriens sei dies „eine Frage von Leben und Tod“, erklärte der für Krisenhilfe zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic am Donnerstag anlässlich eines Besuches in der türkisch-syrischen Grenzregion. Die Bevölkerung sei erschöpft und auf Hilfe von außen angewiesen, darunter auch Corona-Impfstoffe, sagte Lenarcic.
Die Provinz Idlib im Nordwesten Syriens ist eines der letzten von Rebellen kontrollierten Gebiete. Lebensmittel, Medikamente und andere Hilfsgüter gelangen ausschließlich über den Grenzübergang Bab al-Hawa dorthin. Die Erlaubnis des Sicherheitsrats für dessen Nutzung läuft am 10. Juli aus. Ob sie verlängert wird, ist offen. Das mit dem syrischen Regime verbündete Russland hat signalisiert, nicht zustimmen zu wollen. Letzten Sommer hatte sich der Sicherheitsrat erst nach langen Verhandlungen auf eine Verlängerung des Mandats geeinigt.