Wildblumenwiese
© epd-bild/Anke Bingel
Das kirchliche Modellprojekt wendet sich an 3.000 Kirchengemeinden und über fünf Millionen Gemeindemitglieder in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Diese können z. B. Nisthilfen für Gebäudebrüter, Insekten und Fledermäuse anbringen oder Wildblumenwiesen anlegen.
Gemeinden für Umweltschutz
Kirchliches Modellprojekt soll biologische Vielfalt voranbringen
Mit einem Modellprojekt zum Naturschutz will die hannoversche Landeskirche die biologische Vielfalt auf den Grundstücken ihrer Kirchengemeinden voranbringen.

Dabei können interessierte Gemeinden einen "Biodiversitätscheck" ausführen lassen, wie eine Sprecherin am Mittwoch in Hannover mitteilte. Sie werden dann mit Mitteln vom Bund dabei unterstützt, der Natur auf ihren Flächen mehr Raum zu geben. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers ist mit 1.230 Gemeinden die größte evangelische Landeskirche in Deutschland.

Am Verbundprojekt "Biodiversitätscheck in Kirchengemeinden" beteiligen sich insgesamt drei kirchliche Partner. Neben der hannoverschen Landeskirche sind dies das katholische Erzbistum Köln und die Evangelischen Kirche von Westfalen. Sie erhalten für diesen Zweck bis 2026 Fördermittel in Höhe von 3,58 Millionen Euro vom Bundesumweltministerium und dem Bundesamt für Naturschutz. Ziel des Projektes ist es, kirchliche Flächen im Sinne der Biodiversitätsstrategien von Bund, Land und Kommunen aufzuwerten und als Teil einer urbanen grünen Infrastruktur zu entwickeln.

Das Vorhaben hat bundesweiten Modellcharakter. Es wendet sich an insgesamt 3.000 Kirchengemeinden und über fünf Millionen Gemeindemitglieder in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Diese können beispielsweise Nisthilfen für Gebäudebrüter, Insekten und Fledermäuse anbringen, Wege und Plätze entsiegeln oder Wildblumenwiesen anlegen. Denkbar ist auch die Anlage und Pflege von Dachbegrünungen, Hecken, Pflanzenbeeten, Totholzhecken und Steinmauern für Insekten und Reptilien sowie von Naturteichen für Amphibien. Auch Friedhöfe können einbezogen werden.

"Umweltschutz und Klimawandel sind eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die uns ein neues Denken und eine Veränderung des Verhaltens abverlangen", sagte der für das Projekt zuständige Umweltreferent der hannoverschen Landeskirche, Reinhard Benhöfer: "Ganz im Sinne der Bewahrung der Schöpfung als Auftrag Gottes haben sowohl die Landeskirche Hannovers als auch ihre beiden Verbundpartner bereits in den vergangenen Jahren viele Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt."