Berlin (epd). Die Umweltschutzorganisation WWF und das Wuppertal Institut fordern einen Paradigmenwechsel von der Abfall- hin zur Kreislaufwirtschaft. In Deutschland gebe es derzeit keine echte Kreislaufwirtschaft, sondern nur eine funktionierende Abfallinfrastruktur, hieß es am Donnerstag bei der Vorstellung eines entsprechenden Strategiepapiers in Berlin. Dabei würde Deutschland als rohstoffarmes Land davon profitieren.
Es fehle hierzulande eine ganzheitliche Strategie für eine regenerative Kreislaufwirtschaft, kritisieren die Autorinnen und Autoren. Diese würde den verschwenderischen Einsatz von Ressourcen minimieren und einen bewussten Konsum und kreislauforientierte Geschäftsmodelle fördern.
WWF und Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie fordern deshalb nach dem Vorbild der Niederlande und Frankreichs verbindliche Reduktionsziele für der Verbrauch von Primärrohstoffen. Die Niederlande wollen den Ressourcenverbrauch von Primärrohstoffen bis 2030 um 50 Prozent, Frankreich um 30 Prozent reduzieren.
Zudem brauchten brauchten Primärrohstoffe einen Preis, der die ökologische Wahrheit widerspiegele, hieß es weiter. Ihr Abbau verursache unheimliche Kosten für Mensch und Umwelt, daher müsse die Wirtschaft schleunigst auf den Einsatz von Sekundärrohstoffen umsteigen. Notwendig seien Mindestquoten für Sekundärrohstoffe und die Einführung einer Primärrohstoffsteuer.
Bund, Länder und Kommunen vergeben den Angaben zufolge zudem jährlich Aufträge im Wert bis 440 Milliarden Euro. Dabei müsse künftig auf „grüne Beschaffung“ geachtet werden. Zudem müssten transparente Produktinformationen zur Pflicht werden.