Frankfurt a.M., Kinshasa (epd). Die Polizei in der Demokratischen Republik Kongo hat den Anführer einer Rebellengruppe festgenommen, die für Gewalt im Osten des Landes verantwortlich gemacht wird. Der selbsternannte General der Mai-Mai-Miliz MCLC, Kambale Kabamba, sei gemeinsam mit sechs weiteren Personen in der Stadt Oicha nahe Beni in der Provinz Nordkivu aufgegriffen worden, sagte ein Polizeisprecher dem lokalen Nachrichtenportal Actualité.cd am Mittwochabend. Kabamba war wegen mehrerer tödlicher Angriffe in der Region gesucht worden. Er soll dem Bericht zufolge vor ein Militärgericht gestellt werden.
In den Provinzen Ituri, Nordkivu und Südkivu herrscht seit über 20 Jahren ein blutiger Konflikt zwischen verschiedenen Rebellengruppen, Regierungstruppen und lokalen Milizen, den sogenannten Mai-Mai. Anfang Mai hatte die Regierung wegen der anhaltenden Gewalt die lokale Verwaltung in Nordkivu und Ituri durch das Militär ersetzen und die Ziviljustiz Militärgerichten unterordnen lassen. Die Vereinten Nationen hatten im vergangenen Jahr kritisiert, dass der Staat kaum Kontrolle habe und ein Vakuum entstehen lasse, das von bewaffneten Gruppen ausgenutzt werde. Als Folge kommt es immer wieder zu Massakern, Vertreibungen, sexueller Gewalt und gewaltsamen Reaktionen des Militärs darauf.