Rostock (epd). In Rostock ist am Freitag die sanierte Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt wieder eröffnet worden. Die Gedenkstätte zeige, dass Demokratie und Freiheit keine Selbstverständlichkeit seien, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). „Wir müssen alles dafür tun, um Freiheit, Demokratie und den Rechtsstaat zu bewahren, für eine Zukunft, in der Platz ist für alle, unabhängig von Herkunft, Religion oder politischer Meinung.“
Die Ministerpräsidentin erinnerte in ihrer Rede an das Leid der dort Inhaftierten: Viele seien in der Untersuchungshaftanstalt über Monate festgehalten worden, häufig ohne Kontakt zur eigenen Familie. „Und all das nur, weil sie eine andere Meinung hatten, weil sie mehr Freiheiten wollten.“ Den 4.900 Frauen und Männer, die hier zwischen 1960 und 1989 inhaftiert waren, sei „schweres Unrecht widerfahren“.
Die Untersuchungshaftanstalt war Ende der 1950er Jahre Jahre errichtet worden. 110 Frauen und Männer konnten in rund 50 Zellen „verwahrt“ werden. Dabei handelte es sich vorwiegend um Zweier-Zellen mit einer Größe von 7,5 Quadratmeter. Es gab keine Belüftungsmöglichkeiten, Licht drang nur durch die Glasbausteine.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat die Sanierung der Gedenkstätte den Angaben zufolge mit 2,4 Millionen Euro gefördert. Der Bund hat sich mit weiteren 1,8 Millionen Euro beteiligt.