Berlin (epd). Die Integrationsstaatsministerin der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), hat nach der tödlichen Messerattacke in Würzburg Aufklärung über mögliche Fehler vor der Tat gefordert. Bund, Länder und Kommunen müssten gemeinsam prüfen, „was falsch gelaufen ist in der engmaschigen Betreuung und Begleitung des psychisch auffälligen Mannes, der drei Frauen auf brutalste Weise ermordet hat“, sagte Widmann-Mauz dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Donnerstag). Der „brutale und frauenverachtende Mord“ erschüttere sie zutiefst.
Bei der Messerattacke waren am Freitag vergangener Woche drei Frauen getötet worden. Der mutmaßliche Täter, der seit 2015 in Deutschland lebt, sitzt wegen dreifachen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft. Es handelt sich um einen 24-jährigen Mann aus Somalia, der in Deutschland unter subsidiärem Schutz steht. Es gibt Hinweise sowohl auf ein islamistisches Motiv als auch auf eine psychische Krankheit.
Widmann-Mauz sagte, es dürfe nicht sein, dass jemand durch das Raster falle, sechs Jahre nach seiner Ankunft in Deutschland in einer Obdachlosenunterkunft lebe und bei gravierenden psychischen Auffälligkeiten nicht unter engerer Beobachtung stehe. Alle Hinweise, „auch auf einen möglichen islamistischen Hintergrund“ seien „sorgfältig zu prüfen und aufzuarbeiten“. Am Ende der Untersuchungen müsse das Tatmotiv klar beim Namen genannt werden.