Berlin (epd). Fast zehn Prozent der Haushalte in Deutschland sind auf Unterstützung bei den Wohnkosten angewiesen. Laut dem am Mittwoch im Bundeskabinett bewilligten Wohngeld- und Mietenbericht erhielten Ende 2019 rund 3,9 Millionen Haushalte Wohngeld oder die Kosten wurden im Rahmen der Grundsicherung übernommen, wie Regierungssprecher Steffen Seibert sagte. Das entspreche einem Anteil von rund neun Prozent aller privaten Haushalte. Die staatlichen Ausgaben dafür betrugen nach seinen Angaben in dem Jahr 17,2 Milliarden Euro. Aktuellere Zahlen wurden im Zusammenhang mit dem Bericht nicht genannt.
Der Bericht sowie der ebenfalls beratene Bericht über die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft vollziehen den Angaben zufolge die Entwicklung am Wohnungsmarkt nach. Seibert sagte, es seien Tendenzen erkennbar, dass sich der Markt entspanne. Er verwies dabei auf den Anstieg der Mieten beim Einzug. Bei wiedervermieteten Wohnungen seien sie 2020 um 2,7 Prozent gestiegen, 2018 noch um mehr als fünf Prozent.
Der Sprecher des auch für Bau zuständigen Bundesinnenministeriums, Steve Alter, ergänzte, in Großstädten sei der Dämpfungseffekt am größten ausgefallen. Dort seien die Mieten 2017 noch um 6,5 Prozent, zuletzt um 1,8 Prozent gestiegen. 2020 sank wegen des inzwischen vom Bundesverfassungsgericht wieder gekippten Berliner Mietendeckels für Menschen insbesondere in der Bundeshauptstadt die Miete. Inwieweit diese inzwischen wieder zurückgenommene Senkung den Effekt beeinflusst hat, blieb zunächst offen. Der Bericht der Bundesregierung war bis Mittwochnachmittag noch nicht veröffentlicht, weil er den Angaben zufolge zunächst dem Bundestag zugeleitet werden soll.