Das gelte für sie insbesondere in einer Zeit, in denen die Corona-Beschränkungen der vergangenen Monate gelockert würden, sagte Heinrich am Montagabend in einem digitalen Meeting der Evangelischen Jugend und des Sozialen Friedensdienstes in Bremen. Sie warb dafür "einen sensiblen Blick darauf zu haben, wem es schwer fällt, wieder rauszugehen".
Die 25-jährige Philosophie-Studentin wurde Anfang Mai zur Chefin des Parlamentes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt. Im Meeting mit den Jugendlichen aus Bremen sagte sie, tatsächlich treibe sie momentan am meisten das Thema Einsamkeit um. Davon erfahre sie beispielsweise in Gesprächen mit Menschen aus der Diakonie und der Militärseelsorge, aber auch aus ihrem universitären Umfeld. Unter Einsamkeit litten nicht nur ältere Menschen, sondern auch Soldatinnen und Soldaten bei Auslandseinsätzen und Studierende, die angesichts von Online-Vorlesungen fast nur noch auf 13 Quadratmetern in ihrem Wohnheim lebten.
Heinrich ist in Nittenau aufgewachsen, einem Ort 30 Kilometer südlich von Regensburg. Sie studiert derzeit im Master-Studiengang "Digital Humanities" an der Uni Regensburg. Sie ist die jüngste EKD-Präses in der Geschichte und hat damit auch einen festen Platz im Rat der EKD. Als stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend und als Jugenddelegierte in der vorhergehenden EKD-Synode sammelte sie bereits Erfahrung mit evangelischen Gremien.