Würzburg (epd). Die genauen Hintergründe der Messerattacke von Würzburg sind weiter unklar. Wie der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Samstag vor Journalisten sagte, gehen die Ermittler von einem Einzeltäter aus, der am Freitag drei Frauen getötet und weitere Menschen in der Würzburger Innenstadt teils schwer verletzt hat. Noch sei nicht bekannt, welche Bedeutung die Psyche des Täters hatte und ob es ein islamistisches Motiv gab.
Gegen den festgenommenen Tatverdächtigen wurde am Samstag Haftbefehl unter anderem wegen Mordes in drei Fällen und mehreren Fällen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung erlassen.
Der unterfränkische Polizeipräsident Gerhard Kallert schilderte, dass der Täter die Tatwaffe in der Haushaltswarenabteilung eines Kaufhauses an sich genommen und mit dem Messer unmittelbar auf eine Verkäuferin eingestochen habe, die ihren Verletzungen erlag. Auch die zwei weiteren Todesopfer waren Frauen, die der Mann in dem Kaufhaus attackierte.
Der mutmaßliche Angreifer wurde laut Polizei bei seiner Festnahme durch einen gezielten Schuss am Oberschenkel verletzt. Laut Zeugenangaben soll der 24-Jährige während der Tat „Allahu Akbar“ gerufen haben. Der Festgenommene ist nach Angaben der Polizei somalischer Staatsangehöriger, der in einer Obdachlosenunterkunft in Würzburg wohnt.
Er sei in der jüngsten Vergangenheit unter anderem wegen eines Angriffs auf Mitbewohner aufgefallen, sagte der Bamberger Generalstaatsanwalt Wolfgang Gründler, und vorübergehend in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen worden. Der Somalier lebe seit 2015 in Deutschland, genieße subsidiären Schutz im Rahmen eines Asylverfahrens und halte sich somit legal im Land auf.