Würzburg (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Messerattacke von Würzburg als „entsetzliche Gewalttat“ bezeichnet. Der Täter habe äußerst brutal gehandelt, sagte Steinmeier am Samstag in Berlin. Dafür werde er durch den Rechtsstaat zur Verantwortung gezogen.
Am Freitag hatte ein Mann ersten Ermittlungen zufolge wahllos Passanten in der Würzburger Innenstadt mit einem Messer angegriffen. Drei Menschen starben, weitere wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Der mutmaßliche Angreifer wurde laut Polizei bei seiner Festnahme durch einen gezielten Schuss am Oberschenkel verletzt.
Laut Zeugenangaben soll der 24-Jährige während der Tat „Allahu Akbar“ gerufen haben. Ein islamistisches Motiv werde daher geprüft, erklärte die Polizei. Der Festgenommene sei somalischer Staatsangehöriger, der in einer Obdachlosenunterkunft in Würzburg wohnt. Nach Worten des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann von Freitagabend soll er in der jüngsten Vergangenheit wegen Gewalttätigkeiten aufgefallen und in psychiatrischer Behandlung gewesen sein.
Der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, schrieb am Samstag bei Twitter, die Ermittlungen würden ergeben, was den Täter antrieb. „Sicher ist: Seine entsetzliche Tat richtet sich gegen jede Menschlichkeit und jede Religion“, fügte er hinzu.
Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sagte am Samstag dem Evangelischen Pressedienst (epd), die Messerattacke habe Menschen aus dem Nichts heraus getroffen. „Sie kommt zu einer Zeit, in der viele aufatmen und das Leben wieder neu zu genießen beginnen, weil der Höhepunkt der Pandemie überwunden scheint. Umso mehr trifft uns ein Verbrechen, das uns mitten in dieses Aufatmen hinein unsere Verletzlichkeit vor Augen führt“, sagte der Theologe, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.