Schwerin (epd). Das Innenministerium von Mecklenburg-Vorpommern hat am Donnerstag die rechtsextreme Vereinigung „Nationale Sozialisten Rostock (NSR)“ und ihre Teilorganisation „Baltik Korps“ verboten. Das Landeskriminalamt durchsuchte am Donnerstag Wohnungen und Arbeitsstätten von vier Vereinsmitgliedern in Rostock, Güstrow und im Bereich Wismar, wie das Innenministerium in Schwerin mitteilte. Dabei konnten auch eine Vielzahl von nationalsozialistischen Devotionalien und mehr als 1.000 Tonträger mit rechtsextremistischer Musik, ein Elektroschocker und mehrere Reizstoffsprühgeräte sichergestellt worden.
Die „NSR“ und das „Baltik Korps“ seien bereits seit Jahren im Fokus des Verfassungsschutzes, hieß es. Die „Nationalen Sozialisten Rostock“ sind eine seit über zehn Jahren aktive rechtsextremistische Kameradschaft in Rostock. Seit einigen Jahren treten sie auch unter der Bezeichnung „Aktionsblog“ in Erscheinung. Anfang 2019 wurde das „Baltik Korps“ als „sportlicher Arm“ gegründet, unter diesem Label bündelte die Vereinigung Kampfsportaktivitäten der Gruppenmitglieder. Die Vereinigung hat seitdem ein weit verzweigtes Netzwerk innerhalb der rechtsextremistischen Szene aufgebaut, das auch über die Landesgrenzen hinausreicht.
Das Verbot der „NSR“ ist das insgesamt dritte Vereinsverbot des Landes Mecklenburg-Vorpommern nach dem Verbot der „Mecklenburgischen Aktionsfront“ am 20. Mai 2009 und von „Schwarze Schar MC“ am 13. Dezember 2013.