Hannover (epd). Die Diskussion über neuerliche Corona-Beschränkungen für Schulen nach den Sommerferien setzt nach Angaben der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) eine Mehrheit der Kinder und Jugendlichen unter Stress. 55 Prozent von rund 1.000 befragten Eltern von Sechs- bis 18-Jährigen hätten erklärt, dass sich ihr Kind durch Homeschooling unter Druck gesetzt fühle, teilte die Krankenkasse am Mittwoch in Hannover mit. Unter alleinerziehenden Eltern hätten dies sogar 63 Prozent beobachtet.
Auch die Angst, etwa durch fehlenden Präsenzunterricht und digitales Lernen zu Hause den Anschluss in der Schule zu verlieren, sei bei Kindern alleinerziehender Eltern mit 36 Prozent stärker ausgeprägt als bei Kindern zusammenlebender Eltern (27 Prozent). Die Debatte über mögliche pandemiebedingte Beschränkungen an Schulen hatte zuletzt wegen der Ausbreitung der Deltavariante des Coronavirus an Fahrt aufgenommen.
Der Umfrage zufolge machen sich viele Eltern auch über das kommende Schuljahr hinaus Sorgen um das Wohl ihrer Kinder. Schon jetzt befürchten 56 Prozent der getrennt lebenden Eltern, dass sich Corona ungünstig auf die Persönlichkeitsentwicklung ihres Nachwuchses auswirkt, wie es hieß. Bei zusammenlebenden Eltern seien dies 48 Prozent. 53 Prozent der Alleinerziehenden und 44 Prozent der Paare rechneten außerdem mit schlechteren beruflichen Zukunftsperspektiven für ihr Kind.
Deutlich mehr getrennt lebende Mütter und Väter hätten außerdem Bedenken, dass die Pandemie Folgen für die Gesundheit ihres Kindes habe, sowohl psychisch als auch physisch. So befürchteten rund ein Drittel der Alleinerziehenden und rund ein Fünftel der Paare, dass ihr Kind durch die Pandemie seelische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen davontragen könnte. Etwas weniger Mütter und Väter rechnen laut KKH zudem mit körperlichen Leiden durch mangelnde Bewegung und ungesündere Ernährung als Corona-Folgen.