Halle (epd). Zur Bewältigung der Pandemie-Folgen bei Kindern und Jugendlichen hat die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina eine Reihe von Empfehlungen abgegeben. Manche Minderjährige würden „kurz,- mittel- und wahrscheinlich auch langfristig von Belastungen und erlittenen Defiziten begleitet werden“, erklärte die Akademie in Halle (Saale) am Montag in ihrer achten Ad-Hoc-Stellungnahme zur Corona-Pandemie.
Es sei eine zentrale gesellschaftliche und politische Aufgabe, Bildungs- und Unterstützungsangebote so zu gestalten, dass die pandemiebedingten Defizite ausgeglichen werden, erklärten die Akademie. Zugleich müssten bereits zuvor vorhandene Ungleichheiten nachhaltig angegangen werden. Ziel müsse sein, dass die Situation von Kindern und Jugendlichen in Deutschland nach der Pandemie besser sei als zuvor.
Konkret empfahlen die Wissenschaftler etwa, den Präsenzbetrieb an Schulen und Kitas unter Berücksichtigung von Schutzmaßnahmen aufrechtzuerhalten und die digitale Infrastruktur schneller auszubauen. An Grundschulen sollte nach Meinung der Akademie die Stundentafel angepasst werden, um Rückstände in den Kernfächern Deutsch und Mathematik aufzuholen. Schwächere Schülerinnen und Schüler bräuchten zudem zusätzliche Förderung.
Weiter empfahlen die Wissenschaftler den „Ausbau einer bewegungsfördernden Infrastruktur für Kinder und Jugendliche, idealerweise tägliche Bewegungsangebote in Kitas und Schulen“. Zudem sollten Pädagogen in Kitas und Schulen fortgebildet werden, um sie für auftretende psychische Probleme zu sensibilisieren, hieß es weiter.