Berlin (epd). Kurkliniken für Mütter und Väter brauchen nach eigenen Angaben weiterhin finanzielle Unterstützung, um die Corona-Zeit zu überstehen. Die Kuratoriumsvorsitzende des Müttergenesungswerks (MGW) und SPD-Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler forderte am Dienstag bei der virtuellen MGW-Jahrespressekonferenz eine Verlängerung des Corona-Rettungsschirms bis mindestens Ende des Jahres. Er ist bisher bis zum 15. Juni befristet.
Die Kliniken erhalten über den Rettungsschirm für jeden frei bleibenden Kurplatz 50 Prozent der ausfallenden Einnahmen. Zwar sind nach einem Belegungseinbruch und monatelangen Schließungen im Corona-Jahr 2020 die Kliniken nach MGW-Angaben wieder zu 70 bis 90 Prozent belegt. Doch könnten nur Kliniken, die zu 95 Prozent belegt sind, wirtschaftlich arbeiten. Die Rücklagen seien aufgebraucht, und das Risiko finanzieller Einbußen sei weiterhin hoch. Mütter, Väter und Kinder seien in aller Regel noch nicht geimpft.
Dem Corona-Datenreport des MGW zufolge waren die mehr als 70 Kurkliniken im Jahresdurchschnitt 2020 nur zu 57 Prozent belegt. 82 Prozent der kurenden Mütter litten an Erschöpfungszuständen bis hin zum Burn-Out. Zugenommen haben laut MGW auch Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern. In vom Müttergenesungswerk anerkannten Kliniken können Mütter und Väter mit oder ohne ihre Kinder von den Krankenkassen finanzierte Vorsorgekuren machen.