Berlin (epd). In der Debatte um eine Ende der Maskenpflicht hat der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, vor einer übereilten Aufhebung der Corona-Schutzmaßnahmen in Betreuungseinrichtungen gewarnt. „Wenn wir jetzt die Bremse ganz loslassen, kann es sein, dass wir wieder von der Straße in Richtung Normalität abkommen“, sagte Westerfellhaus den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). Nicht alle Pflegekräfte, Bewohner und Besucher seien geimpft, Lockerungen wie eine Aufhebung der Maskenpflicht müssten daher mit Augenmaß erfolgen.
Trotz sinkender Fallzahlen solle der besonderen Situation in Pflegeeinrichtungen weiterhin uneingeschränkte Aufmerksamkeit gelten, betonte der Pflegebevollmächtigte. Die Zahl der Ausbrüche in Pflegeheimen sei zwar in den vergangenen Wochen und Monaten stark gesunken, vereinzelt komme es aber auch aktuell immer wieder zu Ausbrüchen.
Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, forderte ebenfalls anhaltende Vorsichtsmaßnahmen und zugleich bessere Bedingungen für Pflegebedürftige in den Einrichtungen. „Klar ist, dass der Infektionsschutz und die Freiheitsrechte von Heimbewohnern im Einklang miteinander stehen müssen“, sagte Brysch den Funke-Zeitungen. Besuche, Zusammenkünfte und Feste für vollständig Geimpfte oder Getestete müssten bedingungslos möglich sein. Um den Schutz der Hochrisikogruppe weiter sicherzustellen, bleibe aber eine Testpflicht für ungeimpfte Mitarbeiter und Besucher unerlässlich, erklärte er.