Berlin (epd). Das Institut für Menschenrechte hat mehr niedrigschwellige Beschwerdeverfahren in Pflegeheimen gefordert. „Die Covid-19-Pandemie hat deutlich gezeigt, wie vulnerabel die Lebenssituation von älteren Menschen in Pflegeeinrichtungen ist“, sagte die Direktorin des Instituts, Beate Rudolf, am Montag in Berlin. Eine Möglichkeit, Ältere vor Menschenrechtsverletzungen zu schützen und ihnen Einfluss auf die Gestaltung ihrer Lebensbedingungen zu geben, seien „niedrigschwellige, leicht zugängliche Beschwerdemöglichkeiten“, sagte sie anlässlich des Internationalen Tags gegen die Misshandlung älterer Menschen am 15. Juni.
Wie effektive Beschwerdeverfahren etabliert werden können, soll die am Montag vom Institut veröffentliche Publikation mit dem Titel „Beschwerdeverfahren verbessern - Menschenrechte schützen“ zeigen. Zunächst müsse in der Altenpflege eine Umgebung geschaffen werden, die Bewohnerinnen und Bewohner ermutigt, Kritik zu äußern und Mängel anzusprechen. Die Verfahren müssten zudem bekannt und transparent sein.
Die Empfehlungen beruhen den Angaben zufolge auf einer bundesweit durchgeführten empirischen Erhebung zu außergerichtlichen Beschwerdemöglichkeiten in Pflegeheimen. Befragt worden seien pflegebedürftige Menschen und ihre Familienangehörigen, Pflegekräfte sowie Expertinnen und Experten in Pflegeeinrichtungen, Prüfbehörden und Beschwerdestellen.