Düsseldorf, Essen (epd). Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat sich für eine umfassende Öffnung des gesellschaftlichen Lebens im Herbst ausgesprochen. „Ich glaube, wir können das Risiko der kompletten Öffnung im Herbst eingehen“, sagte er der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Donnerstag). Der Staat müsse aber Vorsorge für den Fall treffen, dass die Corona-Infektionszahlen wieder steigen. „Aber nicht mit den Methoden von vor 18 Monaten, die wir aus Unkenntnis angewandt haben“, betonte Ramelow. „Da müssen wir uns weiterentwickeln.“ Die Regierungschefs der Länder beraten an diesem Donnerstag unter anderem über künftige Corona-Regeln.
Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), forderte bundeseinheitliche Regeln für Großveranstaltungen sowie für Risikogebiete. Es müsse gemeinsame Regeln für den Umgang mit Volksfesten und Großveranstaltungen geben, sagte sie der Zeitung. Dasselbe gelte für Risikogebiete: „Es kann immer passieren, dass in einzelnen Regionen die Corona-Zahlen wieder steigen“, erklärte Schwesig. Dann müsse konsequent gehandelt werden.
Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt mahnte, die Zeit bis zum Herbst zu nutzen: „Für die Verantwortlichen in Bund und Ländern ist jetzt die Zeit, den Herbst vorzubereiten“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). „Sollten die Corona-Zahlen nach dem Sommer erneut ansteigen, dürfen wir nicht wieder unvorbereitet sein.“ Vor allem müssten Schulen besser ausgestattet werden, etwa mit Luftfiltern: „Unterricht muss in Sicherheit möglich sein, selbst wenn die Infektionszahlen wieder steigen sollten“, sagte die Grünen-Politikerin.