Wiesbaden (epd). Im vergangenen Jahr 2020 haben 588.000 Menschen die Dienste einer Schuldner- oder Insolvenzberatungsstelle in Anspruch genommen. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden anlässlich der Aktionswoche Schuldnerberatung 2021 mitteilte, waren unter ihnen 273.000 Frauen und 315.000 Männer. Überproportional häufig von Überschuldung betroffen waren alleinerziehende Frauen und alleinlebende Männer.
Nach Angaben der Statistiker waren 13,8 Prozent der beratenen Personen alleinerziehende Frauen, ihr Anteil in der Gesamtbevölkerung betrug aber nur 5,2 Prozent. Alleinlebende Männer machten 29,9 Prozent der von Schuldnerberatungsstellen betreuten Personen aus. Ihr Anteil in der Gesamtbevölkerung betrug lediglich 19,5 Prozent. Fast jede dritte alleinerziehende und überschuldete Frau (29,0 Prozent) sowie jeder fünfte alleinlebende und überschuldete Mann (20,0 Prozent) war geschieden. Paare ohne Kinder waren hingegen vergleichsweise selten überschuldet.
Durchschnittlich betrugen die Verbindlichkeiten von beratenen überschuldeten Personen den Angaben zufolge 29.230 Euro, wobei Männer mit 33.050 Euro über dem Durchschnitt und Frauen mit 24.830 Euro darunterlagen. Die Ergebnisse der Überschuldungsstatistik 2020 beruhen auf Angaben von 593 der insgesamt rund 1'.430 Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen in Deutschland.