Genf, Washington (epd). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die führenden internationalen Wirtschaftsinstitutionen haben ein Investitionsprogramm zur Überwindung der Corona-Pandemie gefordert. Das Programm in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar solle den Menschen Infektionsschutz bieten und die Weltwirtschaft ankurbeln, erklärten die Chefs der Organisationen am Dienstag in Genf und Washington.
Die Regierungen müssten ohne weiters Zögern handeln, hieß es. Anderenfalls riskierten sie neue Wellen und Ausbrüche von Covid-19 sowie gefährliche Virusmutationen. Nur ein Ende der globalen Gesundheitskrise könne eine breite ökonomische Erholung einleiten. Alle Menschen müssten einen Zugang zu einer Impfung gegen Covid-19 haben, betonten Tedros Adhanom Ghebreyesus (WHO), David Malpass (Weltbank), Ngozi Okonjo-Iweala (Welthandelsorganisation) und Kristalina Georgieva (Internationaler Währungsfonds).
Es müsse sichergestellt werden, dass genügend Impfstoffe, Heilmittel, Diagnostika und andere medizinische Ausrüstungen im Kampf gegen Covid-19 finanziert werden könnten, erklärten sie. Gelder müssten in die Produktion der Wirkstoffe, die Logistik und die Verteilung fließen.
Die vier Führungspersönlichkeiten unterstrichen die zentrale Rolle des internationalen Programms Act Accelerator, das den Erwerb, die Lieferung und die Verteilung von Impfdosen, Heilmitteln und Apparaturen organisiert.
Nach Berechnungen des Internationalen Währungsfonds könnten Ausgaben in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar zu einer Erhöhung der weltweiten Wirtschaftsleistung in Höhe von neun Billionen US-Dollar bis 2025 führen.
Die vier Organisationen erwarten, dass vor allem wohlhabende Länder die Gelder mobilisieren werden. Der Aufruf wurde im Vorfeld des Treffens der reichen G7-Staaten in Großbritannien vom 11. bis 13. Juni veröffentlicht.