Köln (epd). Immer mehr Menschen in Deutschland halten laut einer Umfrage ihre Entscheidung zur Organspende schriftlich fest. 44 Prozent der Befragten dokumentieren ihre Position in einem Organspendeausweis oder einer Patientenverfügung, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung anlässlich der Veröffentlichung der Studie am Montag in Köln mitteilte. 2012 seien es lediglich 26 Prozent gewesen. Weitere 18 Prozent der aktuell Befragten hätten zwar eine Entscheidung zur Organspende getroffen, diese aber nirgendwo festgehalten.
Am „Tag der Organspende“ am kommenden Samstag will die Bundeszentrale weitere Menschen motivieren, mit Angehörigen, Freunden und Bekannten das Thema zu besprechen und ihre persönliche Entscheidung schriftlich festzuhalten. Aufgrund der Corona-Pandemie findet der bundesweite Aktionstag unter dem Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig“ als digitale Veranstaltung statt.
Die Haltung zur Organspende kann den Angaben zufolge ab 2022 auch in einem Online-Register niedergelegt werden. Diese neue Möglichkeit ist der Umfrage zufolge erst 35 Prozent der Menschen bekannt. Durch Informationen für die Hausärzte, in den Pass- und Meldeämtern sowie bei Erste-Hilfe-Schulungen solle die Zahl der dokumentierten Entscheidungen weiter erhöht werden, erklärte die Bundeszentrale.
Für die Studie „Einstellung, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende in Deutschland“ hatte die Bundeszentrale im April und Mai 2020 rund 4.000 Menschen repräsentativ befragt. Von den Teilnehmern, die für sich eine Entscheidung getroffen hatten, stimmten 71 Prozent einer Organspende zu, 16 Prozent widersprachen, neun Prozent bestimmten eine andere Person für die Festlegung.