Marburg, Gießen (epd). Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert für weitere vier Jahre einen Sonderforschungsbereich (SFB) an den Universitäten Marburg und Gießen, der sich mit RNA-Viren beschäftigt. Die DFG stelle insgesamt 9,9 Millionen Euro zur Verfügung, teilten die beiden Universitäten am Dienstag mit. Die Forscher setzten modernste Technologien ein, etwa Genom- und Proteom-Analysen.
RNA-Viren haben das Potenzial, große Epidemien zu verursachen, beispielsweise Grippepandemien wie zuletzt im Jahr 2009, den Ebola-Ausbruch 2014 oder die aktuelle Corona-Pandemie.
Der seit 2013 bestehende SFB erforscht nach eigenen Angaben RNA-Viren aus verschiedenen Familien, darunter das Ebola-Virus, das Nipah-Virus und das MERS-Coronavirus. Die hochansteckenden Viren verursachten Hirnentzündungen, schwere infektiöse Fiebererkrankungen oder ein akutes Atemnotsyndrom.
Er freue sich, die Grundlagenforschung zu den RNA-Viren weiterführen zu können, sagte der Sprecher des SFB, der Marburger Virologe Stephan Becker. „Je besser wir die molekularen Grundlagen der Übertragung und Vermehrung von RNA-Viren verstehen, desto besser sind wir auf zukünftige Virusepidemien und -pandemien vorbereitet und können zu ihrer Bekämpfung beitragen.“