Genf (epd). Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich für die Ausarbeitung eines globalen Pandemieabkommens stark gemacht. Die Zeit für einen ehrgeizigen Pandemievertrag sei jetzt gekommen, betonte Spahn am Dienstag in einer Videobotschaft vor der Weltgesundheitsversammlung in Genf.
Basierend auf den Erfahrungen in der Covid-19-Pandemie seien viele Empfehlungen ausgearbeitet worden, um robuste und sichere globale Gesundheitsstrukturen zu errichten, sagte der Minister. Konkrete Vorschläge für einen möglichen Inhalt eines Pandemieabkommens machte er nicht.
In einem Pandemiepakt, der derzeit nur als Idee existiert, könnten sich die Länder laut Diplomaten zu einer besseren Früherkennung, einer engeren Kooperation, einer wirksamen Vorbereitung und einer besseren Ausrüstung der Gesundheitswesen verpflichten.
Spahn sprach sich zudem für eine Stärkung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus. Die WHO müsse politisch, völkerrechtlich und auch finanziell in die Lage versetzt werden, die Welt vor einer neuen Pandemie zu schützen. Der Minister wies vor allem auf fehlende Gelder beim WHO-Notfallprogramm hin.
Der Kampf gegen die Corona-Pandemie steht im Mittelpunkt der Weltgesundheitsversammlung. Vertreter der 194 Mitgliedsländer der Weltgesundheitsorganisation debattieren auf dem Jahrestreffen auch über Strategien gegen andere Krankheiten wie Ebola und Malaria. Die Weltgesundheitsversammlung ist das höchste Organ der WHO und dauert bis Dienstag kommender Woche.