Berufsleben: Hälfte der jungen Menschen rechnet mit Corona-Nachteilen

Leverkusen (epd). 51 Prozent der unter 30-Jährigen rechnen einer Befragung zufolge wegen der Pandemie mit Nachteilen im Berufsleben. Wie die am Mittwoch veröffentlichte Erhebung „Generation Corona“ der Krankenversicherung pronova BKK ergab, wurde bisher jedem vierten 16- bis 29-Jährigen ein Studienplatz, ein neuer Job oder ein Praktikum durch die Corona-Folgen genommen. Zudem befürchtet die Hälfte der Befragten, dass die während der Pandemie gemachten Abschlüsse nicht so anerkannt werden wie die vorherigen.

Die Vorfreude auf Gehalt, Karriere oder neue Menschen weiche oftmals einer Resignation, erklärte Gerd Herold, Beratungsarzt bei der pronova BKK. „Die seelischen Folgen für die Generation Corona sind nicht zu unterschätzen.“ Jeder dritte junge Deutsche habe angesichts der Unklarheit die Lust auf Zukunftspläne verloren oder sich ganz von seinen Plänen verabschiedet. 36 Prozent seien unsicher, ob sie ihre Planungen umsetzen können.

Jeder achte Befragte gab den Angaben zufolge an, seinen Arbeitsplatz in den vergangenen zwölf Monaten verloren zu haben und nannte als Grund die Corona-Krise. Unter jungen Eltern berichtete jeder Fünfte von einem Jobverlust. Unter den jungen Menschen im freiwilligen sozialen Jahr, im Praktikum oder in der Wartezeit auf eine Ausbildung oder ein Studium gaben sogar 24 Prozent an, ihre Jobs verloren zu haben. Zudem konnten 33 Prozent der Studierenden ihre Arbeit während oder nach dem Studium nicht antreten.

Auch Orientierungsmöglichkeiten fielen den Angaben zufolge für viele junge Menschen weg: 14 Prozent der Befragten und 25 Prozent der Studierenden mussten vor der Pandemie geplante Auslandsaufenthalte aufgeben. 55 Prozent der Schülerinnen und Schüler bemängelten, dass ihnen durch den Wegfall von Praktika und Schnupperangeboten die Möglichkeit genommen worden sei, sich vor einer Berufswahl zu orientieren.

Für die Erhebung wurden den Angaben zufolge 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 29 Jahren im März und April 2021 online befragt