Berlin (epd). Lehrerinnen und Lehrer werden in der Pandemie wegen der Durchsetzung von Infektionsschutzmaßnahmen immer wieder direkt oder über das Internet beschimpft, bedroht oder beleidigt. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) hervor, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde.
Demnach gab mehr als jeder fünfte Befragte (22 Prozent) an , dass ihm oder ihr persönlich Fälle psychischer Gewalt gegen Beschäftigte der eigenen Schule bekannt sind. Sieben Prozent der Befragten gaben an, dass sie selbst an ihrer Schule schon einmal Ziel von Beschimpfungen, Diffamierungen, Mobbing oder Belästigungen in direkter Begegnung wurden. Für die Online-Umfrage Ende April/Anfang Mai wurden insgesamt 1.501 Lehrerinnen und Lehrer allgemeinbildender Schulen in Deutschland befragt.
Der überwiegende Teil der Angriffe sei dabei von Eltern ausgegangen, sagten 84 Prozent der Befragten. 18 Prozent nannten auch andere Erwachsene, die sich gegen Corona-Schutzmaßnahmen engagieren, als Täter. 25 Prozent der Befragten gaben an, dass die Angriffe von Schülerinnen und Schülern ausgingen.
Ein Viertel (25 Prozent) der Befragten gab weiter an, dass ihnen im Zusammenhang mit der Durchsetzung von Infektionsschutzmaßnahmen Fälle an der eigenen Schule bekannt sind, bei denen Lehrkräfte oder die Schulleitung über das Internet beschimpft, bedroht, beleidigt, gemobbt oder belästigt wurden. Sechs Prozent erklärten, dass sie selbst in diesem Zusammenhang schon einmal über das Internet belästigt wurden.