Wiesbaden (epd). Im vergangenen Jahr haben in Deutschland insgesamt 462.300 Väter Elterngeld bezogen. Damit war jeder vierte Elterngeldbeziehende (25 Prozent) männlich, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Im Jahr 2015 war es noch jeder fünfte (21 Prozent).
Die meisten Väter haben 2020 jedoch nur eine vergleichsweise kurze Auszeit vom Beruf geplant, wie die Statistiker zum Vatertag am Donnerstag weiter mitteilten. Knapp drei von vier (72 Prozent) planten mit der minimalen Elterngeldbezugsdauer von zwei Monaten. Die meisten Mütter (62 Prozent) dagegen beantragten das Elterngeld für zehn bis zwölf Monate. Männer planten beim Elterngeldbezug mit einer durchschnittlichen Dauer von 3,7 Monaten, Frauen mit 14,5 Monaten. Die wenigsten Väter entschieden sich 2020 dafür, das Elterngeld länger als ein Jahr für eine berufliche Pause zu nutzen. Allerdings hat sich ihr Anteil seit 2015 verdoppelt.
Eltern können das klassische Elterngeld ab zwei bis zu 14 Monaten beziehen. Eltern, deren Kinder ab dem 1. Juli 2015 geboren wurden, können für bis zu insgesamt 36 Monate das sogenannte Elterngeld Plus beantragen.
Ein Vergleich der Bundesländer zeigte im Jahr 2020 den Angaben zufolge deutliche Unterschiede, jedoch keine übergreifenden Muster wie etwa ein Nord-Süd- oder Ost-West-Gefälle. Väter aus Sachsen bezogen mit einem Anteil von 30 Prozent am häufigsten Elterngeld, gefolgt von jenen in Bayern und in Berlin mit jeweils 27,2 Prozent. Dagegen beantragten im Saarland (19,1 Prozent) und Bremen (20,7 Prozent) die wenigsten Väter Elterngeld.
Bremer Väter beabsichtigten 2020 durchschnittlich 5,4 Monate Elterngeld zu beziehen - der bundesweite Spitzenwert. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Väter aus Berlin (4,9 Monate) und Nordrhein-Westfalen (4,3 Monate), wie es weiter hieß. Am wenigsten Zeit kalkulierten Väter aus Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen mit jeweils 3,1 Monaten ein.