Genf (epd). Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat den ungleichen globalen Zugang zu Impfungen gegen Covid-19 als „schockierend“ angeprangert. Die Menschen in armen Ländern hätten bislang nur 17 Prozent der Impfdosen erhalten, betonte Tedros am Montag in einer Online-Pressekonferenz in Genf.
Demgegenüber seien 83 Prozent der Vakzine den Menschen zur Verfügung gestellt worden, die in Ländern mit hohem und mittleren Einkommen leben. Die Corona-Pandemie könne nur beendet werden, wenn alle Menschen die Möglichkeit für eine Impfung erhielten.
Der Äthiopier unterstrich, dass internationale Kooperation im Kampf gegen Covid-19 unerlässlich sei. Rivalität oder Konfrontation auf globaler Ebene könnten zu einer Lösung der Krise nicht beitreten.
Tedros wich einer Frage aus, ob er sich im kommenden Jahr für eine zweite Amtszeit bewerbe. Es sei die Zeit, sich auf die Corona-Pandemie zu konzentrieren, hielt er fest. Tedros hatte den Posten des WHO-Generaldirektors 2017 übernommen. Die Amtszeit beträgt fünf Jahre. Tedros musste sich während des Corona-Ausbruchs wiederholt heftiger Kritik erwehren.
Die frühere US-Regierung unter dem damaligen Präsident Donald Trump hatte Tedros eine unterwürfige Haltung gegenüber China vorgeworfen. China gilt als das Ursprungsland der Pandemie.