Brüssel, Berlin (epd). Zum zehnten Geburtstag der Istanbul-Konvention gegen Gewalt an Frauen haben Menschenrechtler die Türkei zur Kehrtwende aufgefordert. Der angekündigte Austritt der Türkei werde „katastrophale Auswirkungen auf die Rechte von Frauen und Mädchen in der Türkei haben“, erklärte Dominique Renault, Expertin für Menschenrechtsverletzungen an Frauen bei Amnesty International in Deutschland, am Montag in Berlin. Ähnlich äußerte sich Human Rights Watch (HRW).
Das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und von häuslicher Gewalt war erstmals am 11. Mai 2011 unterzeichnet worden. Amnesty und HRW kritisierten neben der Türkei weitere Länder, die das Abkommen noch nicht unterzeichnet oder ratifiziert haben oder Anstalten zu einem Ausstieg machten. HRW nannte in dem Zusammenhang unter anderen Russland, die Ukraine, Großbritannien, Polen und Bulgarien.