Berlin (epd). In Berlin haben am Samstag mehrere Tausend Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt in Deutschland demonstriert. „Schätzungen gehen derzeit von rund 3.000 Teilnehmern aus“, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Bislang gebe es einen „ruhigen und weitgehend störungsfreien Verlauf“.
Zu dem Protest hatte ein Bündnis von mehr als 60 Initiativen und Organisationen aufgerufen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot von rund 1.300 Kräften im Einsatz. Die Demonstration sollte bis Samstagabend andauern.
Zu dem Protestbündnis gehörten auch Klimaschutzaktivisten von „Fridays for Future“, „Ende Gelände“ und „Extinction Rebellion“. Unter dem Motto „Ihr seid keine Sicherheit - Gemeinsam gegen Rassismus, Antisemitismus und Nazis in den Sicherheitsbehörden“ wurde unter anderem „eine konsequente Aufklärung aller rassistischer Vorfälle“ in Deutschland gefordert.
„Der 8. Mai ist ein Tag des Sieges über den Faschismus, aber er ist auch eine Mahnung an uns alle“, sagte der Berliner „Fridays for Future“-Aktivist Quang Paasch. 76 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus würden wieder Faschisten und Rassisten in den Parlamenten sitzen. „Dagegen stellen wir uns als Klimabewegung und solidarisieren uns mit den Forderungen des Bündnisses 'Ihr seid keine Sicherheit'“.
„Klimakrise und Rassismus sind eng miteinander verbunden“, erklärte zudem die Berliner Klima-Aktivistin Tonny Nowshin. Die Klimakrise werde von den Ländern des globalen Nordens vorangetrieben. „Wir sehen heute noch, dass koloniale Machtdynamiken die internationalen Diskussionen dominieren“, so Nowshin.