Düsseldorf (epd). Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat die Länder aufgefordert, sich am „Aufhol-Programm“ des Bundes für Kinder in der Corona-Krise stärker zu beteiligen. „Da Bildung in der Verantwortung der Länder liegt, vertraue ich darauf, dass die Länder ebenfalls erhebliche eigene Anstrengungen unternehmen werden“, sagte Karliczek der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Samstag). Das Bundesgeld von zwei Milliarden Euro sei nur der erste Schritt, um gerade die Lernrückstände abzubauen. Nötig sei „insgesamt eine nationale Kraftanstrengung für unsere Jugend“. Daran müssten sich alle beteiligen. Außerdem müsse es schnellstmöglich einen Überblick geben, wer die Förderung besonders nötig habe.
Wenn ein Viertel der Schülerinnen und Schüler Lerndefizite habe, müsse man das sofort angehen, sagte Karliczek weiter. „Ansonsten verlieren diese Kinder den Anschluss“, warnte die Ministerin. Wenn nach den Sommerferien mit dem Programm begonnen werden soll, müssten die Vorbereitungen jetzt rasch starten, sagte Karliczek. „Idealerweise sollten auch bereits die kommenden Sommerferien genutzt werden.“
Die Bundesregierung will mit zwei Milliarden Euro die sozialen Folgen der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche lindern. Mit einem „Aufholpaket“ sollen in diesem und im nächsten Jahr beispielsweise Nachhilfestunden finanziert werden, aber auch die Mitgliedschaft in Sportvereinen, Musikunterricht oder die Teilnahme an Feriencamps. Ab 2026 soll darüber hinaus ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder eingeführt werden.