Bremen (epd). Mobile Teams haben am Freitag in Bremen wohnungslose Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Rund 150 Wohnungslose aus der Notunterkunft für Männer und von der Straße sowie etwa 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Bereich Wohnungslosenhilfe seien im diakonischen Tagestreff „Café Papagei“ in Bahnhofsnähe mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson versorgt worden, teilte die Sozialbehörde mit. Der Impfstoff gewährt den vollen Schutz gegen eine Infektion mit nur einer Dosis.
Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) sagte, viele Obdachlose vermieden aus Scham die medizinische Behandlung. Das zeige sich jetzt auch beim Impfen. „Nicht alle haben sich auf Anhieb auf das Angebot einlassen wollen“, führte Stahmann aus. „Einige mussten mit viel Zuspruch überzeugt werden.“ Hilfreich sei daher, dass die mobilen Impfteams an einer Reihe von Anlaufstellen für wohnungslose Menschen im Einsatz seien.
In den zurückliegenden Tagen seien bereits mehr als 300 Bewohnerinnen und Bewohner von Obdachlosenunterkünften sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Wohnungslosenhilfe geimpft worden, hieß es. Die Sozialbehörde schätzt, dass etwa 600 Obdachlose in Bremen leben. Bisher habe es unter Obdachlosen, Bewohnern von Unterkünften sowie Mitarbeitenden der Wohnungslosenhilfe nur wenige Infektionen gegeben.