Essen. Präventive Hausbesuche von Pflegekräften können einer Studie zufolge dazu beitragen, die Gesundheit von Seniorinnen und Senioren zu verbessern. Das zeige eine Auswertung von Daten der Bevölkerung in Norwegen, wo solche Hausbesuche bereits seit dem Jahr 2000 angeboten werden, teilte die Universität Duisburg-Essen am Donnerstag mit. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass in Gemeinden mit präventiven Hausbesuchen die Mortalität sowie die Anzahl der Krankenhausaufenthalte bei Älteren deutlich sinken“, berichtete Gesundheitsökonom Martin Karlsson.
Anders als in Deutschland gebe es das Hausbesuchs-Konzept in Skandinavien bereits flächendeckend, erklärte Karlsson. In Dänemark beispielsweise erhielten seit 1998 alle Personen ab 75 Jahren zweimal im Jahr das Angebot, zu Hause von geschultem Pflegepersonal besucht zu werden. Die Pflegekräfte verschafften sich einen Überblick über die jeweilige Lebenssituation, gäben Tipps zur Vermeidung von Risiken im Haushalt und vermittelten bei Bedarf Informationen zu Pflegediensten oder -heimen.
Die Ergebnisse der Studie, die gemeinsam mit norwegischen Wissenschaftlern erstellt wurde, sollten auch Deutschland motivieren, mehr für präventive Hausbesuche zu tun, forderte der Gesundheitsökonom. In einigen Bundesländern gebe es bereits Modellphasen, etwa in Rheinland-Pfalz. „Sie ähneln dem norwegischen Modell und haben ein positives Feedback hervorgerufen“, erklärte Karlsson.