Frankfurt a.M. (epd). Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) fordert ein Weltimpfprogramm zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. „Nur eine weltweite Impfkampagne ist der Weg aus der Krise“, erklärte er am Donnerstag. Entscheidend sei, dass schnell mehr Impfstoff produziert und auch verteilt werde. „Die Aussetzung von Corona-Impfstoffpatenten alleine sorgt noch nicht für eine einzige zusätzliche Impfdose.“ Die von den Vereinten Nationen initiierte Covax-Initiative müsse zu einem umfassenden Weltimpfprogramm ausgeweitet werden. Ziel müsse sein, bis Ende des Jahres auch 30 Prozent der Risikogruppen in Entwicklungsländern zu impfen.
Dazu müssten die Produktionskapazitäten weltweit ausgebaut werden, betonte Müller. Das sei über ein Investitionsprogramms von mindestens zehn Milliarden Dollar möglich. Indien könnte dann beispielsweise seine Produktion schnell verdoppeln. Zudem müssten Exportrestriktionen bei Impfstoffen fallen. Manche Länder hätten sich vier oder sogar sechs Impfdosen pro Person gesichert. Müller: „Diesen Überbedarf gerecht zu verteilen, ist der schnellste Weg, dass so viele Menschen wie möglich geimpft werden können - vor allem auch in den ärmeren Ländern.“