Gütersloh (epd). Die Deutsche Stiftung Schlaganfall ruft zum bundesweiten „Tag gegen den Schlaganfall“ zu mehr Engagement gegen Vereinsamung auf. „Einsamkeit macht krank“, erklärte die Stiftung am Donnerstag in Gütersloh. Eine aktuelle Studie des Uniklinikums Essen bestätige, dass sozial isolierte Menschen ein um mehr als 40 Prozent erhöhtes Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle hätten. Der „Tag gegen den Schlaganfall“ am 10. Mai steht dieses Jahr unter dem Motto „Erst einsam, dann krank - Kümmern schützt vor Schlaganfall!“.
Auch Menschen, die durch einen Schlaganfall an Lähmungen oder Sprachstörungen litten, drohten oft zu vereinsamen, erklärte die Stiftung weiter. Rund 60 Prozent der Schlaganfall-Betroffenen seien dauerhaft auf Therapie, Hilfsmittel oder Pflege angewiesen. Lähmungen schränkten zudem viele Patienten in ihrer Mobilität ein. 30 bis 40 Prozent erlitten eine Sprachstörung und etwa ebenso viele Menschen erkrankten an einer Depression. Das führe dazu, dass viele der Betroffenen vereinsamten, erklärte Stifterin Liz Mohn. „Deshalb brauchen wir jetzt gute Konzepte, um diese Menschen aufzufangen.“
Neben haupt- und ehrenamtlichen Unterstützern seien auch Familie, Freunde und Nachbarn gefragt, sich um Menschen zu kümmern, die von Einsamkeit bedroht sind, mahnte Mohn. Anderen Menschen zu helfen, lohne sich: Viele Schlaganfälle ließen sich so verhindern. Die Stiftung gibt auf ihrer Internetseite Tipps für Angehörige und Freunde zum Umgang mit Menschen, die von Isolation bedroht sind. Außerdem werden Informationen zu ehrenamtlichen Schlaganfall-Helfern und professionellen Patientenlotsen geboten.
1,8 Millionen Menschen in Deutschland leben nach Angaben der Stiftung mit den Folgen eines Schlaganfalls. Er sei die häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter.