Berlin (epd). Ärztevertreter haben die geplanten Ausnahmeregelungen für Corona-Geimpfte scharf kritisiert. Geimpfte müssten unbedingt weiterhin getestet werden, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). „Es wäre fatal, wenn Geimpfte und Genesene künftig von allen Testpflichten etwa bei der Einreise ausgenommen würden.“ Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) soll künftig statt eines negativen Tests zur Einreise bei Flugreisen künftig auch der Nachweis einer vollständigen Impfung ausreichen.
„Ohne umfassende Tests verlieren wir den Überblick über das Infektionsgeschehen - gerade auch mit Blick auf Virusvarianten“, warnte Teichert. Wenn Reiserückkehrer nicht mehr getestet würden, wisse man sich, ob sie Mutanten einschleppten. Auch die verpflichtenden Tests in den Schulen sollten für Geimpfte fortgeführt werden, sagte die Ärztin.
Die große Koalition hat sich darauf verständigt, dass die Verordnung mit Erleichterungen für Geimpfte und Genesene noch in dieser Woche verabschiedet werden soll, wie der rechtspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Johannes Fechner, am Montag erklärt hatte. Spahn äußerte sich ebenfalls zuversichtlich, dass die geltenden Beschränkungen für Geimpfte schon bald aufgehoben werden können.