Oaxaca de Juárez, Hermosillo (epd). In Mexiko ist erneut ein Journalist ermordet worden. Nationalgardisten fanden die Leiche von Benjamín Morales Hernández am Montag (Ortszeit) unweit der Stadt Sonoyta im nördlichen Bundesstaat Sonora. Einen Tag zuvor hatten Angehörige gemeldet, dass der 50-Jährige verschwunden sei.
Morales Hernández war Gründer und Leiter des Online-Portals „Noticias Xonoidag“. Nach Angaben des Nachrichtenportals „Animal Político“ hatte der Reporter am Samstag erklärt, dass er Drohungen erhalten habe, nachdem er über den Wahlkampf in Sonora berichtet habe.
Morales Hernández ist der erste Journalist, der 2021 in Mexiko ermordet wurde. Allerdings sind Angaben der Staatsanwaltschaft von Sonora zufolge allein in diesem Bundesstaat in diesem Jahr bereits zwei Medienschaffende verschwunden. Seit vergangenem Freitag wird zudem der Journalist Francisco Ramírez Padilla aus dem Bundesstaat Oaxaca vermisst.
Anlässlich des Internationalen Tages der Pressefreiheit am Montag hatte die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ darauf hingewiesen, dass Mexiko weiterhin zu den gefährlichsten Ländern für Medienschaffende zählt. Allein im vergangenen Jahr seien acht Journalistinnen und Journalisten ermordet worden. Seit 2000 starben mindestens 138 Medienschaffende eines gewaltsamen Todes. Die meisten der Verbrechen blieben straflos.