Brüssel (epd). Angesichts fortschreitender Corona-Impfkampagnen weltweit will die EU-Kommission Touristen und anderen Reisenden den Zugang zur Europäischen Union wieder erleichtern. Die Behörde schlug am Montag in Brüssel den Mitgliedstaaten vor, die Erlaubnis für Einreisen auszuweiten. Dann dürften auch Menschen aus Ländern mit eher schlechter Corona-Lage einreisen, sofern sie vollständig geimpft sind.
Zugleich schlägt die Kommission eine Änderung der Schwelle vor, ab der Einreisen aus einem Drittland generell möglich sind, ob die Betreffenden geimpft sind oder nicht. Derzeit liege die Schwelle bei einer 14-Tage-Inzidenz von 25 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Die Kommission will sie auf eine Inzidenz von 100 heben.
Aktuell gelten für Reisen aus den meisten Länder Beschränkungen. Es dürfen nur Menschen mit besonders gewichtigen Gründen einreisen. Dazu zählen etwa medizinisches Personal, Diplomaten und Seeleute.
Gegenläufig zu den Erleichterungen schlägt die Kommission auch eine „Notbremse“ vor, vor allem um auf gefährliche Mutationen des Coronavirus zu reagieren. Wenn eine solche Variante in einem Drittland entdeckt werde, solle ein EU-Staat unverzüglich alle Einreisen - außer von EU-Bürgern - aus jenem Land stoppen können und sich mit den anderen EU-Staaten abstimmen. Es würden wiederum Ausnahmen gelten. Die Mitgliedstaaten müssen nun über die Vorschläge beraten.